
Regionale Fachkräftesicherung: Zukunftswerkstatt in Eschwege ein voller Erfolg
Am 5. Juli fand im Zuge der Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“ in Eschwege eine Zukunftswerkstatt zur Stärkung der regionalen Fachkräftesicherung statt. Bei der Veranstaltung handelt es sich um ein Angebot der Stabsstelle Fachkräftesicherung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) in Kooperation mit dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität Frankfurt (IWAK). Die Veranstaltung wurde in enger Kooperation zwischen der Werra-Meißner Wirtschaftsförderung (WFG) und der Wirtschaftsförderung der Kreisstadt Eschwege organisiert und soll angesichts der Gleichzeitigkeit von Trends und Krisen zu einer Standortbestimmung und weiteren innovativen Impulsen zur Fachkräftesicherung in unserem Landkreis beitragen und diesen somit noch zukunftsfester aufstellen und weiterentwickeln.
Die Zukunftswerkstatt bot den geladenen Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen, Bildung, Wirtschaft und Arbeitsvermittlung eine wertvolle Gelegenheit, gemeinsam an der Entwicklung einer regionalen Fachkräftestrategie für den Werra-Meißner-Kreis zu arbeiten. Der Fokus lag dabei auf der Sicherung und Weiterentwicklung der Fachkräftebasis in der Region. „Fachkräftesicherung ist eine echte Gesellschafts- und Zukunftsaufgabe, die alle Akteure fordert. Mit der Zukunftswerkstatt stellt der Landkreis wichtige Weichen, um gut gerüstet in die Zukunft zu gehen. Ich bin dankbar, dass wir uns in Hessen der Fachkräftesicherung gemeinsam stellen. Es braucht abgestimmte Fachkräftestrategien, um regionale Ressourcen zu bündeln, Synergien zu schaffen und weitere Potenziale zu erschließen“, so Claudia Wesner, Stabsstelle Fachkräftesicherung im HMSI. Zur gezielten Stärkung der Regionen beim Fachkräftesichern hat die Stabsstelle die Fachkräfteinitiative ins Leben gerufen. Das Unterstützungsangebot der Landesregierung besteht aus Prognosen, intraregionaler Strategieentwicklung und -sicherung sowie interregionaler Vernetzung und wird gemeinsam mit dem IWAK durchgeführt. Auf Basis von Prognosen bietet das Land beispielsweise allen 26 kreisfreien Städten und Landkreisen in Hessen an, eine Zukunftswerkstatt vor Ort durchzuführen und unterstützt so gezielt vor Ort. Näheres zur Fachkräfteinitiative unter https://soziales.hessen.de/fachkraeftesicherung/fachkraefteinitiative .
Im Rahmen des ganztägigen Workshops wurden aktuelle Berufsprognosen und Erfahrungen aus der Praxis vor Ort vorgestellt und diskutiert. Diese Informationen bildeten die Grundlage für die Bestimmung und Priorisierung der Handlungsfelder und Ziele einer zukünftigen Fachkräftesicherungsstrategie. „Unsere Prognosen zeigen, dass schon bis zum Jahr 2028 knapp 3.900 Fachkräfte mit Berufsabschluss und ca. 600 akademisch Qualifizierte im Kreis fehlen werden. Diesem Fachkräftemangel sollte schnell mit einer zukunftsgerichteten Strategie begegnet werden, vor allem weil durch den Renteneintritt der „Babyboomer“ noch weitere Engpässe zu erwarten sind. Die Verantwortlichen im Werra-Meißner-Kreis haben erkannt, dass es wichtig ist, sich schon heute gut aufzustellen, sagt Dr. Christa Larsen, Leitung des IWAK, die die Zukunftswerkstatt moderiert hat. Zudem wurden Synergieeffekte und Optimierungsbedarfe bei bestehenden Maßnahmen identifiziert, um die regionalen Anstrengungen weiter zu verbessern und noch zu hebende Potenziale aktiv anzugehen.
Die Zukunftswerkstatt ermöglichte den Teilnehmenden einen intensiven Austausch und eine gemeinsame Erarbeitung zukunftsorientierter Lösungsansätze. Die Vernetzung und Transparenz zu allen Unterstützungsangeboten soll noch intensiviert werden. Zudem wurden viele neue und kreative Ideen, wie die Region zum Arbeiten und Leben noch attraktiver werden kann, zusammengetragen, stellt Dr. Christa Larsen fest. Durch die Zusammenarbeit einer Vielzahl regionaler Akteure konnte das Know-how unterschiedlichster Organisationen und fachlicher Hintergründe gebündelt werden, um die regionale Fachkräftesicherung bestmöglich voranzubringen und eine gemeinsame Grundlage zu erarbeiten.
Landrätin Nicole Rathgeber, die an der Zukunftswerkstatt teilnahm, zeigte sich erfreut über die Initiative und betonte die besondere Bedeutung für die Region. „Die Zukunftswerkstatt ist ein wichtiger Schritt, um eine Fachkräftesicherungsstrategie zu entwickeln, die die aktuellen und absehbaren Anforderungen in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt aufgreift. Wir sind zuversichtlich, dass die erarbeiteten Maßnahmen und Ansätze einen positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Leistungs- und Zukunftsfähigkeit des Kreises haben werden.“
Auch Dr. Lars Kleeberg, Geschäftsführer der WFG, äußerte sich positiv über die Veranstaltung: „Die Kooperation mit der Stabsstelle Fachkräftesicherung und der Goethe-Universität hat sich als äußerst fruchtbar erwiesen. Gemeinsam konnten wir innovative Ansätze zur Fachkräftesicherung erarbeiten, die der Region langfristig zugutekommen werden. Wir werden die erarbeiteten Ansätze weiterhin aktiv begleiten und unterstützen.“
Die Zukunftswerkstatt verdeutlicht das Engagement der Wirtschaftsförderungen des Kreises und der Kreisstadt Eschwege für eine zukunftsgerechte und regionale Fachkräftesicherung. Die Veranstaltung stellt einen wichtigen Schritt dar, um den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft in der Region nachhaltig zu stärken und auf die demografischen und arbeitsmarktlichen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte vorzubereiten.
12.07.2023